Als Revolverheld vor rund 20 Jahren das erste Mal in Erscheinung getreten sind, zählte die Band zu den Trendwellensurfern einer beginnenden Deutschpop-Euphorie. Inzwischen sind die Hamburger längst einer der hellsten Sterne am Deutschpop-Himmel.

Nach fünf überaus erfolgreichen Alben, veröffentlichen Revolverheld mit „Neu erzählen“ ihr sechstes Album. Schon der Albumtitel wirft die Frage auf: Was wollen uns Revolverheld denn neu erzählen? Das Erscheinungsbild der Band selbst haben sie schon mehrmals neu erfunden und erzählt - das dürfte als Erklärung somit auszuschließen sein. Worum handeln die neu erzählten Geschichten also - von der Gesellschaft und der Welt, die sich in den letzten beiden Jahren in vielerlei Hinsicht neu erfinden musste? Schon eher. Auch wenn die Band klargestellt hat, dass es sich hierbei um kein Pandemie-Album handelt, finden wir doch viele Gedanken wieder, die doch davon geprägt sind.

Am Ende präsentieren sich Revolverheld auf ihrem neuen Album als eine Band, die sowohl vom Sound als auch von den neu erzählten Geschichten her, so angekommen klingt wie noch nie. Wenn man will, könnte man die Band nach diesen Songs gut und gerne auch als deutsches Pendant zu Coldplay bezeichnen.