Zum Nachhören: Michela Morandini

Seit über 10 Jahren mittlerweile ist sie Gleichstellungsrätin, seit letztem Jahr auch Südtirols Volksanwältin: Michela Morandini. Sie sagt, dass die Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern zwar seit langem schon zu den Grundwerten der Europäischen Union gehört und, dass sie auch in der italienischen Verfassung verankert ist, aber - die Realität schaut oft ganz anders aus. Nicht nur darüber spricht sie ausführlich am Südtirol 1-Frühstückstisch.

Vor etwa einem Jahr wurden die Aufgaben der Volksanwaltschaft an die Gleichstellungsrätin Michela Morandini übertragen. Dieser Schritt hat damals schon Sinn gemacht, sagt sie heute: „Ich habe grundsätzlich immer Respekt vor neuen Aufgaben, das war auch als neue Volksanwältin so, in diesem Fall hatte ich vor allem Respekt vor der Quantität der Arbeit. Für mich war aber auch von Anfang an klar, dass das nur für einen kurzen Zeitraum so sein wird.“ Gemäß Landesgesetz erfolgt die Ernennung zu Beginn der neuen Legislaturperiode, also schon in wenigen Tagen. Vor allem als Gleichstellungsrätin hat die Boznerin in den letzten Jahren sehr viel mitgenommen. Morandini: „10 Jahre sind eine lange Zeit. Persönlich habe ich unendlich viel gelernt, ich habe mir ein großes Netzwerk aufgebaut. Ich nehme einen vollen Sack an Erfahrungen mit in die Zukunft.“ Woher aber dieses Engagement für die Gleichberechtigung von Mann und Frau? Das hat vor allem auch mit ihrer Kindheit in Gossensass zu tun und dem Fakt, dass sich ihre Eltern sich damals getrennt haben. Morandini: „Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass meine Mutter im Dorf regelrecht beschimpft wurde. Ganz nach dem Motto: ‚Gea jatz‘. Da habe ich zum ersten Mal gemerkt, wie schnell es gehen kann, wie schnell patriarchale Strukturen zum Vorschein kommen. Meine Mutter war nämlich super eingebunden im Dorfleben…“

Das ganze Interview mit (noch) Gleichstellungsrätin und Volksanwältin Michela Morandini hier zum Nachhören: