Zum Nachhören: Wie wir über Rassismus diskutieren

Als George Floyd bei einer Polizeikontrolle starb, ohne sich der Polizei zu wiedersetzen ging ein Aufschrei um die Welt und eine längst überfällige Debatte über Polizeigewalt und Rassismus kam ins Rollen. Bei weltweiten demonstrationen bekundeten tausende Menschen ihre Unterstützung für die #BlackLivesMatter-Bewegung. 

Im Zuge der Rassismus Debatte geht es nicht nur Denkmälern aus Stein an den Kragen. Mittlerweile stehen auch Namen wie die „Negerhütte", unzähligen Mohrenapotheken, „Mohrenbräu" oder Marken wie „Unkle Ben's" in der Kritik und suchen nach einem neuen Markennamen. Vielleicht auch aus Angst vor dem erhobenen Zeigefinger wird vieles schnell verändert.

Herrmann Atz ist wissenschaftlicher Leiter vom Institut für Sozialforschung & Demoskopie „Apollis". Für ihn sind Diskussionen um die Entfernung von vermeintlich rassistischen Logos wie etwa bei „Uncle Ben's" teilweise zwar verständlich aber nicht die Lösung. Denn das eigentliche Problem wir dadurch nur oberflächlich behandelt: „Nur weil wir die Symptome behandeln, haben wir die Krankheit nicht kuriert.", so Atz. Die eigentlichen Fragen seien: Nach welchen Kritierien werden polizeiliche Kontrollen vorgenommen oder wer einen Job bei gleicher Qualifikation, aber anderem Geschlecht, Hautfarbe oder Herkunft, bekommt.

Wir haben bei den Südtirolern nachgefragt wie offen sie sich über das Thema äußern und wie eine offene Diskussionskultur und Mut zur eigenen Meinung uns weiter bringen kann, als der erhobene Zeigefinger.

Hier der Beitrag zum Nachhören:

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