Die wohl meistgestellte Frage derzeit ist: „Wann bekommen wir uns altes, gewohntes Leben zurück?“ Auch der bekannte Immunologe Bernd Gänsbacher kennt die Antwort darauf nicht: „Das weiß ich leider nicht, weil dieses neue Virus gerade seine eigene Geschichte schreibt.“ Der Sarner ist ein Fachmann auf dem Gebiet der Immunologie und das schon seit Jahrzehnten. Ein Gespräch über ein gefährliches Virus, das wir (noch) nicht unter Kontrolle haben.

Die Zahl der gesamten Todesfälle aufgrund von Covid-19 wird täglich veröffentlicht. Es ist mittlerweile trauriger Alltag geworden, mit diesen Zahlen zu leben. Und so schnell wird es auch keine endgültige Entspannung geben, denn auf dem Weg zu einer Impfung gegen das Coronavirus gibt es große wissenschaftliche und medizinische Hürden. Viren sind sein Spezialgebiet: Dr. Bernd Gänsbacher. Sein Curriculum liest sich wie aus dem Bilderbuch: Er war 16 Jahre lang Professor am Memorial-Sloan-Kettering-Krebszentrum in New York, er war u.a. Präsident der Europäischen Gesellschaft für Gentherapie, Mitglied der Zentralen Kommission für die Biologische Sicherheit usw. Am wohlsten fühlte sich Gänsbacher aber immer in seiner Heimat: „Besonders beim Wandern und beim Kartenspielen im Sarntal“.  In diesen Tagen wird der renommierte Immunologe nicht müde zu betonen, dass es immer noch von größter Wichtigkeit ist, sich so zu benehmen, als wäre man selbst ein Infizierter: „Ich gehe auch nur mit Mundschutz und Einweghandschuhen aus dem Haus. Das ist notwendig und wird so lange sein, bis der Impfstoff da ist, oder erfolgreiche Medikamente entwickelt wurden“.

Wie lange das vermutlich dauern wird, warum der Sommer das Virus einbremsen könnte und wie hoch die Gefahr einer zweiten Welle ist? Nicht nur diese Fragen hat Dr. Bernd Gänsbacher am Südtirol 1-Frühstückstisch bei Daniel Winkler beantwortet.