Zum Nachhören: der Weinbauer Manni Nössing in Feuer&Flamme

Querkopf, Revoluzzer, Rebell, „Mr. Kerner“ - zu den zahlreichen Bezeichnungen, die sich der Kranebitter Weinbauer Manfred Nössing vom Hoandlhof erarbeitet hat in den vergangenen 25 Jahren, lässt sich gut der „Rockstar“ packen: Nössing hat das nötige Talent, den nötigen Charakter, den nötigen Erfolg. Und das nötige Selbstbewusstsein.  

Seine ersten Weinreben bestellte Manni Nössing noch von einer Telefonkabine aus, erinnert er sich: „Telefonmünze eingeschmissen – Reben bestellt – Vater auf die Palme gebracht“, grinst er, „der war als Viehbauer mit fünf Kühen und seinem Lebenswerk, diesem Hof, den er mir vererben wollte, nicht so ganz einverstanden mit meinen Plänen.“ Dass er sich schließlich vor dem Tod seines Vaters doch noch mit ihm versöhnen konnte, stimmt ihn heute sehr friedlich. Der zwischenmenschlichen und vor allem geschäftlichen Beziehungen sind sonst gar einige zu Bruch gegangen im Lauf der letzten Jahrzehnte. Sie sollten doch bitte mehr die Weine bewerten und nicht die Personen, die hinter den Weinen stecken, schrieb Manni Nössing beispielsweise einst dem Weinführer „Gambero Rosso“, und seither blieben die begehrten Auszeichnungen und „Drei Gläser“ für die Weißweine von Hoandlhof aus. „Jaja“, lacht er da nur, „Gläser habe ich wohl Gott sei Dank sonst schon genug zu Hause!“

Manni Nössing muss nicht jedem gefallen und er will nicht jedem gefallen. Sein Gespür allerdings und seine Art, Weißweine zu produzieren, ohne die Reben zum Beispiel zu entlauben, finden trotz seiner sturen und rebellischen Art – oder gerade deswegen – viele Bewunderer. Die Coronakrise stellt auch im Südtiroler Weinsektor eine Chance dar, ist er der Überzeugung, und hat diese Aussage auch in unserem Sonntagsfrühstück erörtert…

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