G’sundes Südtirol im Oktober: Gutes aus dem Wald

Die positive Wirkung des Waldes auf uns, spüren wir alle, wenn wir uns darin aufhalten, erklärt unser Radio-Dr. Christian Thuile.

Schon der Anblick von Bäumen löst in uns positive Gefühle aus. Laut neuesten Erkenntnissen sinkt bereits nach weniger als einer Stunde Aufenthalt im Wald unser Stresshormonspiegel deutlich ab und es werden vermehrt Glückshormone wie Serotonin und Endorphine ausgeschüttet. Schon rund zwei Stunden pro Woche in der Natur und im Wald reichen aus, um Stress nachweislich abzubauen und allgemein die Gesundheit zu fördern und beispielsweise das Risiko für Krankheiten wie Herzkreislaufstörungen oder Depressionen zu reduzieren. Die Geräusche und die Gerüche des Waldes verhelfen uns zu Entspannung und Erholung und dienen somit gerade auch unserem Nervenkostüm.

Die typisch würzige Waldluft enthält ätherische Öle, so genannte Terpene, die über Haut und Lunge aufgenommen werden und das Immunsystem anregen Zellen zu bilden, die unseren Körper vor Viren und Bakterien schützen. Und klar: Waldluft ist auch viel weniger verschmutzt als die Luft in unseren Städten, die Konzentration von Staubpartikeln ist beispielsweise um bis zu 90% geringer und der Sauerstoffgehalt ist höher.

Um aus dem Wald einen gesundheitlichen Nutzen zu ziehen, ist es nicht einmal zwingend notwendig beim Aufenthalt dort Sport zu treiben, allein wenn wir ihn nur bewusst auf uns wirken lassen, erfahren wir schon eine wohltuende Entschleunigung. Etwas Bewegung steigert natürlich die positive Wirkung. Aber bitte: ob wir gehen, locker laufen oder Radfahren, immer ohne Leistungsdruck, dann tut es Körper und Seele richtig gut.

Und der Wald schenkt uns auch die unterschiedlichsten, gesunden Schätze. Bei uns in Südtirol gibt es verschiedene Gegenden, wo die Edelkastanie regelrecht gefeiert wird und das zu Recht! Nicht nur, dass sie so gut schmeckt, sie bringt auch sehr viele Ballaststoffe mit, fördern damit unsere Verdauung, ist fettarm, macht dabei aber gut satt und enthält eine Vielzahl von wertvollen Nährstoffen wie Magnesium, B-Vitamine und auch besonders viel Folsäure für die Blutbildung. Kastanien beeinflussen auch unser Herzkreislaufsystem positiv, wegen des enthaltenen Kaliums und der Lignane, mit ihren hohen antioxidativen Eigenschaften, die uns helfen Krankheiten vorzubeugen und etwa auch den Cholesterinspiegel zu regulieren.

Herrennagelen (vielen als Chiodini bekannt) werden in unserer Küche hingegen leider sträflich vernachlässigt und dabei sind diese kleinen heimischen Pilze, laut Dr. Thuile, sehr wasserhaltig und liefern erstaunlich viel für unser Immunsystems. Allen voran auch Beta-Glucane, das sind lange Ketten von Zucker, die für ihre besonders gesundheitsfördernde Wirkung bekannt sind. Und darin stehen sie trendigen Vitalpilzen aus Asien wie Shiitake und Maitake in nichts nach.


In unserer Gesundheitspraxis bekommen Sie Infos und Tipps vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen zum aktuellen Thema können Sie uns auch mailen.