Gartentipps: Winterpflege für Immergrüne

Häufig müssen Gartenbesitzerinnen und -besitzer nach dem Winter feststellen, dass einige ihrer immergrünen-Gehölze die kalte Jahreszeit nicht gut überstanden haben. Die Blätter sind braun, ganze Triebe sind abgestorben. Dann geht man im Allgemeinen davon aus, dass die Gewächse erfroren sind. Das stimmt aber meist nicht – sie sind verdurstet!
                                     
 
Der Winter kann den Immergrünen wie Buchs & Co. doch nichts anhaben – das ist Land auf-Land ab die Meinung. Leider stimmt das nicht!  Tatsächlich setzen nicht die eisigen Temperaturen den Pflanzen zu, sondern es ist der Wassermangel. Anders als laubabwerfende Gehölze, Stauden oder Zwiebelblumen behalten immergrüne und wintergrüne Pflanzen ihre Nadeln und Blätter auch im Winter und verdunsten über diese auch dann noch Wasser. Wie viel Feuchtigkeit sie abgeben, ist abhängig von der Pflanzenart. Doch auch Faktoren wie Standort, Windstärke und Lichtintensität nehmen darauf Einfluss. Vor allem bei längerem Sonnenschein verdunsten beliebte Gartenpflanzen wie Buchs, Thuja, Eibe, Glanzmispeln oder Rhododendron auch im Winter Wasser. Um sich vor Austrocknung zu schützen, rollen viele Pflanzen ihre Blätter ein, um ihre Verdunstungsoberfläche und damit den Wasserverbrauch zu reduzieren. Das sieht man im Winter zum Beispiel häufig beim Rhododendron.
 
Doch das Einrollen der Blätter ersetzt keine Wassergaben. Doch das Problem ist: Meist ist der Boden zu dieser Jahreszeit gefroren und mit ihm das darin enthaltene Wasser. Die Pflanzen haben über ihre Wurzeln also keine Möglichkeit das „feuchte Nass“ aufzunehmen und können somit ihren Wasserhaushalt nicht wieder auffüllen. Fachleute bezeichnen diesen Zustand als Frosttrocknis.
Deshalb ist es wichtig, hin und wieder zu gießen. Der beste Zeitpunkt ist dann gekommen, wenn frostfreie Tage aufeinander folgen. Dann ist der Boden angetaut, das Wasser kann versickern und die Pflanzen können darauf zugreifen. Wie oft gegossen werden sollte, hängt von den Pflanzen und vom Wetter ab: Ist der Winter eher warm und regnerisch, dann übernimmt die Natur die Wässerung. Ansonsten die Pflanzen im Garten einmal pro Monat und die im Kübel einmal pro Woche auf Anzeichen für Trockenheit kontrollieren und bei Bedarf gießen.