Zum Nachhören: Irene Vieider im Sonntagsfrühstück

Gemeinschaft zu leben und gemeinsam Dinge auf den Weg zu bringen, die sie alleine niemals stemmen könnte: Das sind die Gründe, die Irene Vieider, Jahrgang 1955, schon als junges Mädchen zur Jungschar, zum Kirchenchor und später unter anderem zum Pfarrgemeinderat, zum Bildungsausschuss und der Katholischen Frauenbewegung gebracht haben. Für ihr vielfältiges Engagement ist sie heuer mit dem Ehrenzeichen des Landes Tirol ausgezeichnet worden.

„Gebt acht und tut ordentlich!“, mit diesen Worten wurde Irene Vieider als Mädchen in Tiers immer von ihrer Mutter verabschiedet. „Die Zuversicht und den Humor, mit dem uns unsere Mutter erzogen hat, weiß ich bis heute sehr zu schätzen“, erinnert sie sich schmunzelnd zurück. Weil Irene mit sechs Jahren ihren Vater verlor und die Älteste daheim war, war es wichtig, dass sie schnell Geld verdiente. Daher besuchte sie die LBA in Meran, um anschließend schnell unterrichten und Geld verdienen zu können. „Hätte ich die Wahl gehabt, wäre ich wohl nicht Lehrerin geworden“, sagt Irene Vieider, „und dennoch habe ich den Beruf als Mittelschullehrerin und -direktorin dann immer geliebt und gelebt.“ Musste sie vor ihrer Pensionierung ihre zahlreichen „Ehrenamtln“ immer irgendwo dazwischen quetschen, bleibt ihr nun mehr Zeit dafür: Seit 2016 ist sie die ehrenamtliche Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung der Diözese Bozen Brixen. „In meiner Kindheit gab es noch nicht einmal Ministrantinnen, also wenn ich Frau und Kirche heute aus dem damaligen Blickwinkel betrachte, hat sich viel getan“, stellt sie fest. Aber vom gemeinsamen Gestalten auf Augenhöhe zwischen Mann und Frau seien wir noch meilenweit entfernt. Auch vom Wert des Ehrenamtes in Südtirol, den schulischen Herausforderungen nach Corona und vielem mehr hat die ehemalige Lehrerin und leidenschaftlich unruhige Ruheständlerin Irene Vieider auch in „Feuer und Flamme“ erzählt... 


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