Zum Nachhören: Der im Islamischen Staat war - der Publizist Jürgen Todenhöfer zu Gast in "Feuer und Flamme"

Wie Todenhöfer heute denkt, wird die Welt in fünfzehn Jahren denken, sagen die einen. Einen Verschwörungstheoretiker und „gefährlichen Weltinterpreten“ (Journalist Johannes Boie in der Süddeutschen Zeitung) nennen ihn die anderen. Fakt ist: Vor dreizehn Jahren schrieb Jürgen Todenhöfer in seinem ersten Buch, der Irak-Krieg der USA würde in erster Linie Unschuldige töten. Er würde den Mittleren Osten destabilisieren und neuen radikal-islamischen Terrorismus schaffen. „Damals hatten wir ein paar hundert Terroristen auf der ganzen Welt, heute sind es über hunderttausend. Und wenn wir den Islamischen Staat jetzt wiederum mit Bombardements bekämpfen, wird das Selbe passieren, und in fünf Jahren haben wir zweihunderttausend“, bemerkt Todenhöfer trocken und lässt Zahlen wirken, wie er es gerne tut.

Dem Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit gehört das ganze Engagement Jürgen Todenhöfers, seine Argumentationen dabei schwimmen gegen den Strom, fußen aber auf den Erfahrungen, die er auf seinen zahlreichen Aufenthalten in Krisengebieten und in unzähligen Gesprächen gewonnen hat. Gesprochen hat Todenhöfer Syriens Präsidenten Assad genauso wie den deutsch-stämmigen IS-Kämpfer Christian Emde, alias Abu Quatadah. Aus einer zehntägigen Reise nach Mossul in den Machtbereich des IS wurde der Bestseller „Inside IS“ und machte Todenhöfer endgültig zum beliebtesten Talkshow-Gast im deutschen Fernsehen, wann immer Terror, IS und Ähnliches auf der Tagesordnung stehen.

Jürgen Todenhöfer betreibt die politische Facebook-Seite mit der größten Reichweite in Deutschland und lässt damit sogar Kanzlerin Angela Merkel hinter sich. Mit einem Posting erreicht der Autor bis zu 15 Millionen Menschen. „Das ist eine große Verantwortung, die mich ordentlich auf Trab hält“, sagt er, „vielleicht schaffe ich es ja heuer, meinen großen Neujahrsvorsatz einzuhalten: einen Tag pro Woche nicht zu arbeiten. Wird schwierig!“

Ruhigere Tage verbringt Jürgen Todenhöfer am liebsten in seinem Ferienhaus in Sulden. Im vergangenen Sommer schaffte er es sogar auf den Ortler. Was ihn immer wieder nach Südtirol führt, wie Frieden seiner Meinung nach zu erreichen ist, wenn nicht mit Bomben, wie der IS tickt – und vieles mehr hat der deutsche Publizist und Nahost-Kenner am Sonntag in „Feuer und Flamme“ auf Südtirol 1 erzählt.

 

 

 

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