G’sundes Südtirol: Sommerliche Wildkräuter

Oft wenn wir in der Natur unterwegs sind, laufen wir recht achtlos an erstaunlichen Wildkräutern und Heilpflanzen wie der Wegwarte (im Bild) vorbei, erklärt unser Radiodoktor Christian Thuile.

Im Volksmund wird die Wegwarte auch als Sonnenbraut bezeichnet, weil ihre himmelblauen Blüten dem Lauf der Sonne folgen und sich wieder verschließen, sobald sie keine mehr abbekommen. Der Form nach ähnelt sie dem Löwenzahn, man hört dafür auch öfter die Bezeichnung „ursprünglicher Zichorie“. Auch diese Heilpflanze bringt es auf einen sehr hohen Gehalt an Bitterstoffen, weshalb sie seit jeher für Leber, Galle und bei Verdauungsproblemen eingesetzt wird. Interessant ist auch das vor allem in der Wurzel enthaltene Inulin, denn es fördert das gesunde Wachstum der Darmflora. Und eine weitere Besonderheit ist, dass die Wurzel der Wegwarte getrocknet und geröstet, ein kaffeeähnliches Aroma entwickeln und daher bei uns, besonders in Krisenzeiten, als Kaffee-Ersatz verwendet wurden.

Quendel wird oft als der wilde Thymian bezeichnet und ist vielen bekannt als ein tolles Küchengewürz. Etwas milder, aber aromatischer als der echte Thymian, passt er besonders gut in Kartoffel- und Fleischgerichte, aber auch einfach in den Salat. Aus medizinischer Sicht ist er oft in Tees für Erkältungserkrankungen enthalten, da er gerade bei starkem Husten eine gut krampflösende Wirkung entfalten kann. Das macht ihn auch zum Heilkraut bei starken Koliken oder Blähungen, also auch für den Verdauungstrakt. Einen besonderen Wert hat Quendel auch für Rheumatiker, weil er ätherische Öle mit entzündungshemmenden Eigenschaften enthält. Für sie kommt er wiederum in Teemischungen, aber noch besser ins Badewasser.

Die Klette wird bereits seit dem Altertum als wertvolle Heilpflanze geschätzt, in erster Linie, weil sie die Wundheilung fördert und auch eine antibiotische Wirkung entwickelt, wofür der wissenschaftliche Nachweis noch gar nicht so lange erbracht worden ist. Die haftenden Früchte der Klette machen eher Kinder eine große Freude, in der Naturmedizin sind mehr ihre Wurzeln gefragt. Daraus macht man sich einen Absud, der unter anderem hervorragend bei Entzündungen der Haut wirkt, wer unter Akne zu leiden hat, findet in der Klette eines der besten Naturmittel überhaupt. Das gleiche gilt bei Halsschmerzen, auch dafür werden die Wurzeln dieser Heilpflanze im Wasser mitgeköchelt und mit dem abgeseihten Sud mehrmals am Tag für eine desinfizierende, antibiotische, desinfizierende und schmerzlindernde Wirkung gegurgelt. Die Samen der Klette werden zur Blutreinigung und zur Entgiftung eingesetzt.

„Sommerliche Wildkräuter“ in der Gesundheitspraxis „G’sundes Südtirol“.

In unserer Gesundheitspraxis „G’sundes Südtirol“ bekommen Sie wöchentlich Tipps und Infos vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen können Sie uns auch mailen (bitte Telefonnummer angeben).