G’sundes Südtirol: Latsche und Fichte

Zu den Klassikern unserer Almen gehören auch Latsche und Fichte, die seit jeher auch für die Gesundheit eingesetzt, erklärt Dr. Christian Thuile.

 

Die zähe Latsche macht sich bei uns ab einer Höhe von 1.000 m bis weit in die Berge hinauf breit und hat sich schon vor Jahrhunderten bei den Bewohnern der Dolomitenregionen einen guten Namen gemacht. Ihre Inhaltstoffe werden traditionell für eine entspannende und vor allem auch schmerzlindernde Wirkung eingesetzt. Die Gewinnung des wertvollen Latschenkiefernöles ist dabei aber eine aufwendige Prozedur, man bedient sich der besonders schonenden Wasserdampfdestillation. Und für rund 2,5 Liter des reinen ätherischen Öles braucht es eine ganze Tonne Rohmaterial.

 

Mit Latschenkiefernöl kann man gut Einreibungen machen und auch Seifen, Cremen, Duschgels und Massageöle entfalten eine tolle Wirkung auf unserer Haut. Für die innerliche Anwendung ist es als Inhalationshilfe interessant und kann bei Erkältungen, Schnupfen, Heiserkeit und Husten durchaus mit entsprechenden Medikamenten mithalten. Die Inhaltstoffe des Latschenkiefernöles helfen Verkrampfungen zu lösen und Schleim in Nase, Nasennebenhöhlen und Lunge zu lockern. Bei Muskelkater ist ein Latschenkieferngel hervorragend geeignet, um die Schmerzen zu lindern und uns schneller wieder fit zu machen. Ein Saunaaufguss mit Latschenkiefernöl hat einen sehr wohltuenden, beruhigenden Effekt auf die Atemwege, ein „Latscheler“ (Latschenkiefernschnaps) ist ein bekömmlicher Digestif.

 

Südtirols Wälder sind voller Fichten und gerade die Fichtensprossen enthalten viele Spurenelemente, Vitamin A und C, sowie Antioxidantien. Bei Erkältungskrankheiten werden sie als wirksamer Schleimlöser eingesetzt, am besten als Fichtensprossensirup. Aus Fichtensprossen und auch -Nadeln wird außerdem ein sehr bekömmlicher Tee zubereiten, der besonders gut mit einem Löffel Waldhonig schmeckt. Dieser Tee wirkt desinfizierend, also gegen Bakterien und Viren und hat auch wunderbar beruhigende Eigenschaften. Noch besser ist Fichte zur Inhalation geeignet, im Bereich von Lunge und Bronchien und auch bei einer verstopften Nase. Im Gegensatz zum dafür bekannten Eukalyptus reizt sie die Lunge aber nicht und kann, bei zumindest gleichem Ergebnis, bedenkenlos verwendet werden. Bei Muskel- und Gelenksschmerzen ist ein heißes Bad mit Fichtensprossen und -Nadeln sehr zu empfehlen.

 

„Kraft der Almkräuter: Latsche und Fichte“ in der Gesundheitspraxis „G’sundes Südtirol“.

 

In unserer Gesundheitspraxis „G’sundes Südtirol“ bekommen Sie wöchentlich Tipps und Infos vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen können Sie uns auch mailen (bitte Telefonnummer angeben).