Zum Nachhören: Anton Seeber im Sonntagsfrühstück

Seit einem Jahr ist Anton Seeber der Leitwolf der Leitner AG. Im Südtirol 1-Sonntagsfrühstück spricht er über die Verantwortung und den Druck, das millionenschwere Unternehmen auch weiterhin auf Erfolgskurs zu steuern.

Wenn Sie auf den Gondeln des Riesenrades in Las Vegas das Logo der Firma Leitner sehen, macht Sie das stolz?

Es ist nicht korrekt, von persönlichem Stolz zu sprechen. All diese Projekte sind wirklich beeindruckend und ein Zeichen dafür, was unsere Mitarbeiter alles leisten und welchen Herausforderungen sie immer wieder gewachsen sind. Ihr Einsatz und die Einfälle die sie immer wieder haben und die technischen Lösungen, die unsere Techniker finden, sind beeindruckend. Wir konzentrieren uns immer wieder auf das nächste Projekt und es geht alleine um das Interesse des Unternehmens.

Es gibt ja immer wieder Gerüchte. Aber dem Standort Südtirol bleiben Sie treu, oder?

Wir werden versuchen, dem Standort Südtirol treu zu bleiben. Es ist nicht nur eine Herzenssache, sondern auch eine Kopfsache. Wir haben hier großartige Mitarbeiter, aber wir bewegen uns in der ganzen Welt und müssen wettbewerbsfähig bleiben. Sei es nun in China, Amerika, Deutschland oder Österreich. Deshalb ist es besonders wichtig dass die Bedingungen stimmen, dass wir  von hier aus auch weiterhin wettbewerbsfähig sein können.

Ihr Vater hat sich mit dem neuen Südtiroler Landeshauptmann nicht ganz so gut verstanden. Wie sieht es bei Ihnen aus. Wie stehen Sie aktuell zur Südtiroler Landespolitik?

Wir haben diesen Landeshauptmann gewählt und lassen ihn jetzt auch arbeiten. Nach fünf Jahren werden wir sehen, ob dieser Landeshauptmann und diese Landesregierung die Fähigkeit gehabt haben, Entscheidungen zu treffen. Und wenn es uns nicht passt, dann werden wir ihn das nächste Mal nicht mehr wählen. Die Politik muss für die Allgemeinheit Entscheidungen treffen, das heißt sie bringt eine Strategie auf den Tisch, die normalerweise während der Wahlperiode festgelegt wird, und dann muss diese Strategie umgesetzt werden, unabhängig davon was der Einzelne davon haltet. Als Unternehmer, als Arzt oder Journalist, sollte ich nicht zum Politiker gehen müssen, sondern der Politiker sollte wie in Amerika zum Unternehmer kommen und fragen: Was brauchst du um langfristig erfolgreich zu sein? Welche Bedingungen brauchst du, passen sie in die Strategie, sind sie legitim, können sie mit der weiteren Politik vereinbart werden? Und  dann müssen diese Bedingungen geschaffen werden und dazu braucht es Entscheidungen.  Keine Entscheidungen zu treffen ist das Schlimmste im Leben. Die Politik muss das tun, was für das Allgemeinwohl das Richtige ist und klare Regeln setzen, und das erhoffe ich mir vom neuen Landeshauptmann, damit wir als Südtirol, als Gesellschaft, als Ganzes langfristig erfolgreich sind.

Das ganze Interview gibt es hier zum Nachhören...

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